Erst traf es die Schwarzwälder Rüstungsschmiede Heckler & Koch, nun steht die Ulmer Konkurrenz am Pranger. Denn auch Pistolen des Waffenbauers Carl Walther GmbH sind illegal in Mexiko gelandet. Das bestätigen Dokumente, die der taz vorliegen. Demnach sind die Handfeuerwaffen in Bundesstaaten gelangt, für die das Unternehmen keine Ausfuhrgenehmigungen erhalten hatte. Aus demselben Grund hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anfang November Anklage gegen sechs ehemalige Mitarbeiter von Heckler & Koch erhoben.
Schlagwort: Chihuahua
„Verschleppt und verschleiert“
Wegen Frauenmorden sind mehrere Männer in Mexiko zu 697 Jahren Haft verurteilt worden. Amnesty-Experte Wolfgang Grenz über Korruption und Strafverfolgung.
taz: Herr Grenz, 697 Jahre Haft – das ist ein hohes Strafmaß. Bislang waren die Strafverfolger mit Blick auf die Frauenmorde in Mexiko zurückhaltender. Nimmt man die Verbrechen nun ernst?
Wolfgang Grenz: Natürlich ist das ein historisches Urteil, weil es so etwas in Mexiko bisher nicht gegeben hat. Aber man darf nicht vergessen, dass es diese Morde seit den 1990er Jahren gibt. Und sie sind nicht auf den Bundesstaat Chihuahua und auf Ciudad Juárez beschränkt. Es wurde aber immer nur von Ciudad Juárez gesprochen. Man hatte den Eindruck, dass es den Regierungsstellen lieb war, dass die anderen Regionen nicht ins Blickfeld rückten.
Heckler & Koch unter Beschuss
![Polizist in Tixtla DSC_0902-I](https://wdvogel.wordpress.com/wp-content/uploads/2013/12/dsc_0902-i.jpg?w=200&h=300)
Foto: Wolf-Dieter Vogel
BERLIN taz | Hat die Geschäftsführung des Rüstungsunternehmens Heckler & Koch (H & K) wissentlich illegal Gewehre nach Mexiko exportiert? Über diese Frage soll ein Prozess Auskunft geben, der heute vor dem Arbeitsgericht im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen stattfindet. Dort begegnen sich Vertreter der Schwarzwälder Waffenschmiede und zwei ehemalige Mitarbeiter, die im April fristlos entlassen wurden. Die beiden klagen gegen ihre Kündigung.
Artikel in der taz vom 3. Dezember 2013 „Heckler & Koch unter Beschuss“ weiterlesen
Sturmgewehre aus dem Schwarzwald
Heckler und Koch liefert Waffen in alle Welt. Unter anderem auch nach Mexiko, und dort in Bundesstaaten, für die das schwäbische Rüstungsunternehmen keine Genehmigung hatte. Gegen den Betrieb läuft seit langem ein Ermittlungsverfahren, doch es tut sich wenig.
Zielsicher in die Krisenregion – Armas alemanas en México
Deutsche Waffen in Mexiko: Sturmgewehre von Heckler und Koch sind widerrechtlich in mehrere Bundesstaaten gelangt. Das hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft nun bestätigt. Zugleich informiert ein Schreiben des mexikanischen Verteidigungsminsiteriums darüber, wie viele dieser G36 in welche Regionen gegangen ist.
Waffenexport: taz-Artikel vom 22. November
Mexikos Polizei: taz-Artikel vom 22. November
Mis investigaciones sobre la exportación de armas alemanas a México en la prensa mexicana.