Sie sind immer dabei: Bernardo Flores, Abel García, Mauricio Ortega und all die anderen, die vor wenigen Monaten noch hier an der pädagogischen Fachschule Ayotzinapa studiert haben. Denn für jeden der insgesamt 43 jungen Männer, die seit einem halben Jahr verschwunden sind, haben die Eltern und Geschwister auf dem Internatsgelände einen Stuhl aufgestellt. Fotos und Namensschilder machen deutlich, dass die aneinandergereihten Stühle für ihre Angehörigen reserviert sind. „Wir wissen, dass sie noch leben“, sagt Metoria Carrillo, die Mutter des 18-jährigen Luis Ángel Abarca Carlo.
Längst ist das Internat im südmexikanischen Bundesstaat Guerrero zum sozialen Zentrum geworden. Hier treffen sich alle, die endlich Klarheit wollen: Menschenrechtsaktivisten, Linke, Angehörige. Sie wollen wissen, was mit den Studenten passiert ist, die am 26. September 2014 in der Stadt Iguala verschwunden sind.